Sprache ist Heimat, das ist wahrscheinlich der Grund, warum man sich in der Lyrik von Ines Hagemeyer sofort zu Hause fühlen kann. Nach Stationen in Montevideo, München, Bonn, Quito, Buenos Aires und Madrid hat sie sich auf die die Literatur der Gegenwart konzentriert. Ihr lyrisches Ich balanciert die Heimat im Fremdsein und das Fremdsein in der Heimat aus. Diese Lyrikerin schafft es, unsere Lebensrealität auf ihre ursprünglichen Möglichkeiten zurückzuführen und gleichzeitig weite, unvorhergesehene Verstehenshorizonte zu öffnen. Die Grammatik ist stimmig, wie so häufig bei jenen Schriftstellerinnen, die in einer Sprache schreiben, die nicht ihre Muttersprache ist. Diese Lyrik ist der geglückte Versuch dem Unmöglichen mit Sprache zu begegnen. Dichtung ist in ihrem Lebenswerk die Darstellung dieses Widerspruchs, der so alt ist wie sie selbst. Die Gedichte von Hagemeyer erzählen in nüchternen Worten von dem, was uns umgibt. Was fehlt. Was wir ergänzen sollten.
Ulrich Bergmanns vielgestaltiges Werk reicht von Begegnungen, intensiven Alltagsbeobachtungen, glossierenden Zeitgeistbetrachtungen über die Wiederbelebung historischer Figuren bis zum weltläufigen Erzählen. Dieser Autor baut seine Bücher häufig aus lose verknüpften, in sich geschlossenen Prosaminiaturen zusammen. Die Begegnungen lassen den Leser eintauchen in seelische Bewegungen, in Prozesse der Öffnung und Verwandlung, es ist ein Sichheranschleichen an Gefühlserkenntnisse und Denkerschütterungen. Hat man sich mit den Kurztexten quasi „aufgewärmt“, geht es zu Bergmanns überzeugendsten Zyklus, den Schlangegeschichten.
Um 19.30 Uhr geht es los! Außerdem gibt es frische Crèpes!